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Hintergrund 24

Kiosk

Die Texte im vorliegenden Hintergrund umkreisen den Kiosk in verschiedenster Weise: beginnend mit einem historischen Abriss der Geschichte des Kiosks, von den Ägypter*innen bis zum Wandel zum kommerzialisierten Verkaufsstand der Neuzeit von der Soziologin Elisabeth Naumann und einer Studie des Stadtforschers Jon von Wetzlar (Urbane Anarchisten, Berlin) über die Kultur der Imbissbude und deren Funktion in der Stadt.

1,10 

Vergriffen

Beschreibung

Dem Kiosk haftet oft ein fragwürdiger Ruf an: mobil und klein, meist als Provisorium mit notdürftig angeschlossener Infrastruktur an den Randzonen der Stadt abgestellt, oft illegal bei Nacht und Nebel installiert, vom Erscheinungsbild den finanziellen und geschmacklichen Möglichkeiten des*der Besitzer*in entsprechend aus Fertigteilen zusammengebaut und über die Jahre erweitert, ist das Kleingebäude mitunter der Albtraum von Stadtgestalter*innen schlechthin. Gute architektonische Lösungen findet man selten.

Der relativ wild zusammengewürfelte Literaturteil, bestehend aus Gedichten, Geschichten, Romanauszügen und Cartoons unterschiedlichster Autoren (und leider nur einer Autorin!) ist das Ergebnis eines Streifzuges durch Isabella Martes Bücherregal, erweitert durch die Ergebnisse einer Google-Suche von Andreas Egger und einem Donald-Duck-Heft aus dem Fundus von Johannes Porsch, und zeigt einen kleinen Einblick in die Stimmungen und Milieus rund um den Imbissstand, den Zeitungskiosk (als Versteck zum Beispiel hervorragend geeignet!), die Bretterbude am Straßenrand.

Eigentlicher Anlass für dieses Themenheft war das Projekt der Kartenvertriebsfirma ÖsterreichTicket, mit dem Kiosk ein neues gestalterisches und kommunikatives Feld zu öffnen und jungen Architekt*innen die Möglichkeit zu geben, ihre Ideen umzusetzen. Im vergangenen Dezember wurde in Zusammenarbeit mit dem Architekturzentrum Wien (Az W) ein österreichweiter Gestaltungswettbewerb ausgeschrieben, dessen erstes bauliches Ergebnis von GRMW Architektur zuerst vorübergehend im Hof des Architekturzentrum Wiens, und in weiterer Folge in verschiedensten Stadtzentren in Österreich und den Nachbarländern Slowenien, Kroatien, Slowakei und Ungarn zu besichtigen und zu benutzen war.

Aufgabe war es, ein multifunktionales, leicht transportierbares Stadtmöbel zu entwerfen, das als Informations-, Kommunikations-, und Verkaufsplattform einsetzbar ist, und gegenüber den üblicherweise im Stadtraum sich befindlichen Scheußlichkeiten einen ästhetischen und qualitativ hochwertigen Kontrapunkt setzt.