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Hintergrund 28

Architekturen der Freizeit / Leisure Spaces

Der Hintergrund 28 entstand anlässlich des 13. Wiener Architekturkongresses zum Thema „Architekturen der Freizeit / Leisure spaces“. Wurde der Begriff „Freizeit“ traditionellerweise als Gegenpol zur „Arbeit“ verstanden, so schien sich dieses Verhältnis zunehmend zu wandeln. Die arbeitsfreie Zeit galt als Erholungszeit, die von der erwerbstätigen Gesellschaft zur Regeneration genutzt wurde.

1,10 

Beschreibung

Die Entstehung der so genannten „Erlebnisgesellschaft“, in der sich das Individuum nicht mehr ausschließlich durch die Arbeit definiert, sondern durch Konsum und stark diversifizierte Angebote der Freizeitindustrie seine Persönlichkeit selbst erschaffen kann, eröffnet der „freien Zeit“ neue Funktionen.

Große Einkaufs- und Unterhaltungszentren werden ebenso wie die Stadien ans Stadtrandgebiet ausgelagert und bilden dort die isolierten Festungen für kontrollier- und steuerbare Sport- und Ereigniswelten. Andernorts entstehen neue Stadtgefüge, die – als Erlebnis- und Shoppingzentren großmaßstäblich geplant –, dem Ort ein völlig neues Gesicht geben und diesen im günstigsten Fall neu beleben. Selbst die klassischen Stätten der „Erholung“ werden mit Mehrwert aufgeladen: Der Badeurlaub dient der „Wellness“, die Hotels werden zu Vergnügungsparks oder von Feng Shui-Berater*innen spirituell optimiert.

Der 13. Wiener Architektur Kongress zeigte neue Beispiele, wie die Architektur von der Hülle zum eigenständigen Gerät, zum Instrument der Freizeit und der Sehnsuchtsproduktion mutiert. Selbst ausgestellt, und nicht mehr nur Bühne allein. Im vorliegenden Heft finden Sie nun die ersten vier Kongressbeiträge, angefangen von der Geschichte der Freizeit von Klaus Thien über Branding- und Vermarktungsstrategien der Weltkonzerne, Auto- und alpinen Tourismuswelten von Frank Roost und Michael Zinganel bis zur Science-Fiction-Erzählung von „Scripted spaces“ von Norman M. Klein und der Outdoor-Shopping-Welt „The Grove“ von Dorit Margreiter.