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Hintergrund 27

Baustelle Schule. Wie lernen wir morgen?

Schulbau. Es ist eigentlich keine andere Bauaufgabe der jüngeren Architekturgeschichte bekannt, die derart hinter einen einmal schon erlangten Stand der Erkenntnis und Praxis zurückgefallen ist. Schulbau in Österreich hatte in den Sechziger- und Anfang der Siebzigerjahre des letzten Jahrhunderts eine besondere kulturpolitische Bedeutung.

1,10 

Beschreibung

Es herrschte Aufbruchstimmung. Neue Lernformen, neue pädagogische Modelle sollten gefunden werden. Öffentliche Räume, welche die Bevölkerung einbezogen, wurden gedacht und gebaut. Studien wurden verfasst, Ideen von Architekt*innen wie Ottokar Uhl, Viktor Hufnagl, Gustav Peichl und vielen anderen ventiliert. Gerade wurde vom renommierten Schweizer Architekten Peter Märkli die Hallenschule in Wörgl, von Hufnagl 1973 erbaut, als ein Musterbeispiel architektonisch gekonnter Renovierung gefeiert. „Das Weiterbauen im Geiste der Entstehungszeit, aber mit heutigen Mitteln, gelang hier auf vorbildliche Weise”, schrieb die Neue Zürcher Zeitung dazu.
Sind wir also besser im Weiterbauen als im Neu-Bauen? Denn irgendwann in den Achtzigerjahren begann sich eine Schulbau-Bürokratie mit einem Gestrüpp von Regeln und Vorschriften durchzusetzen, deren Programme wieder den Kasernen der Conquistadores im eroberten südamerikanischen Dschungel angeglichen wurden. Selbst die gefeierte Schulbau-Initiative im Wien der Achtziger- und Neunzigerjahre konnte zwar bessere architektonische Karosserien bieten, die Typologie hingegen war wieder vorgestrig. Deshalb hat das Architekturzentrum Wien in enger inhaltlicher Kooperation mit der Bundesimmobiliengesellschaft zu einem Schulbau-Symposion geladen. Seine nachdenkenswerten Ergebnisse sind in diesem Architekturzentrum Wien–„Hintergrund“ versammelt. Der internationale Schulbau der heutigen Zukunft wurde den Verantwortlichen exemplarisch ans Herz gelegt.