Ausstellung

Wie bauen? Das Buch der Moderne

Architektur des 20. Jahrhunderts aus der Sammlung Marzona

Do 09.10.2003 – Mo 02.02.2004
Ausstellungsplakat

Ausstellungsplakat: Wie bauen? Das Buch der Moderne
© Architekturzentrum Wien, Grafik: LIGA: graphic design

Als Kunstsammler ist Egidio Marzona weltweit ein Begriff. So sammelt der Bielefelder Italiener seit 1968 Minimal Art, Arte Povera, Conceptual Art und Land Art. Teile seiner mehr als 1000 Kunstwerke umfassenden Sammlung wurden erst kürzlich für die Nationalgalerie Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwartskunst Berlin, angekauft.

Weniger bekannt ist, dass Egidio Marzona sich schon sehr früh auch für Architektur und Design interessierte. Er widmet sich z.B. seit rund 30 Jahren in diversen Publikationen der Erforschung des Bauhauses. Das Architekturzentrum Wien freut sich, nun als erste Institution die Architektursammlung von Egidio Marzona vorstellen zu können. Gezeigt werden rund 500 Publikationen von z.B. Frank Lloyd Wright, Adolf Behne oder Gordon Matta-Clark – also nicht nur Veröffentlichungen von Architekten oder Theoretikern, sondern auch von Künstlern, die die Grenzen der Kunst aufbrechen und ihren Bezug zur Architektur hinterfragen. Durch die Bedeutung der publizierten Abbildung für die Vermittlung moderner Architektur ergibt sich eine Akzentverschiebung von den Werken selbst hin zu ihren Interpretationen. Gleichzeitig wird damit an die Geschichte der Architektur der Moderne des 20. Jahrhunderts erinnert, als Material des Wissens und der theoretischen Leitsätze.

Gesprächsrunde zur Ausstellung

Egidio Marzona, Sammler
Dietmar Steiner, Direktor Az W
Elisabetta Bresciani, Kuratorin
Marlies Breuss, Michael Ogertschnig, HOLODECK.at

Kuratorin: Elisabetta Bresciani
Projektleitung: Monika Platzer
Ausstellungsgestaltung: HOLODECK.at

Förderer des Az W:
Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und Verkehr
Bundeskanzleramt Sektion Kunst
Wien Kultur
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
UNIQA Versicherungen AG
Zumtobel Staff Österreich Vertriebs-GmbH

Die Ausstellungsgestaltung der ArchitektInnen HOLODECK.at in der Alten Halle des Az W nimmt mit fließend geformten Wänden und schwebenden Buchbändern die thematische Gliederung des Materials und die Dynamik des Querlesens auf. Mittels Schichtung, Überlagerung und Vernetzung werden die Publikationen unhierarchisch und vielschichtig präsentiert.

Konzept Ausstellung - Schrägansicht
Konzept Ausstellung - Schrägansicht
© HOLODECK.at
Konzept Ausstellung - Grundriss
Konzept Ausstellung - Grundriss
© HOLODECK.at
Konzept Ausstellung - Detail
Konzept Ausstellung - Detail
© HOLODECK.at
Konzept Ausstellung - Blick in den Saal
Konzept Ausstellung - Blick in den Saal
© HOLODECK.at
Konzept Ausstellung - Blick Eingang
Konzept Ausstellung - Blick Eingang
© HOLODECK.at
Die Ausstellung
Die Ausstellung
© Pez Hejduk
Die Ausstellung
Die Ausstellung
© Pez Hejduk
Die Ausstellung
Die Ausstellung
© Pez Hejduk
Die Ausstellung
Die Ausstellung
© Kurt Zweifel
Die Ausstellung
Die Ausstellung
© Kurt Zweifel
Die Ausstellung
Die Ausstellung
© Kurt Zweifel
Die Ausstellung
Die Ausstellung
© Kurt Zweifel
Die Ausstellung
Die Ausstellung
© Kurt Zweifel
Die Ausstellung
Die Ausstellung
© Kurt Zweifel
Die Ausstellung
Die Ausstellung
© Kurt Zweifel
Die Ausstellung
Die Ausstellung
© Kurt Zweifel
Die Ausstellung
Die Ausstellung
© Kurt Zweifel
Die Ausstellung
Die Ausstellung
© Kurt Zweifel
Die Ausstellung
Die Ausstellung
© Kurt Zweifel
Die Ausstellung
Die Ausstellung
© Kurt Zweifel
Die Ausstellung
Die Ausstellung
© Kurt Zweifel
Die Ausstellung
Die Ausstellung
© Kurt Zweifel

Die Themen der Ausstellung

In der Ausstellung „Wie bauen? Das Buch der Moderne“ werden rund 500 Publikationen aus der Sammlung Egidio Marzona gezeigt, die in Summe ein differenziertes und vielschichtiges Lesebuch zur Architektur des 20. Jahrhunderts, ihren Leitbildern, Ideen und Publikationsweisen bieten.

Die Publikationen werden in der Ausstellung nach 8 Sachbereichen geordnet:

BüCHER

An der Wende zum 20. Jahrhundert erleichtern die Entwicklung des maschinell erzeugten, kostengünstigen Gebrauchsbuchs sowie öffentliche Bibliotheken einem größeren Publikum das Lesen. Neue Druckverfahren und eine veränderte Auffassung von Typografie ermöglichen den Gestaltern einen freieren Umgang mit formalen Mitteln.

DIDAKTIK

Innovative Ausbildungstätten wie das Bauhaus (Weimar und Dessau) oder Wchutemas (Moskau) entwickeln Lehrmethoden, die theoretische Lehre und praktische Werkarbeit verbinden und beeinflussen maßgeblich Nachfolgeinstitutionen wie die Hochschule für Gestaltung (Ulm) oder das Institute of Design (Chicago).

ISMEN

Bereits 1924 stellte Lissitzky den Stilbegriff in Frage und ersetzte ihn durch den Begriff des Ismus. Bis heute scheint die Frage in welchem „Style sollen wir bauen“ aktuell. Einerseits entspricht es einem Bedürfnis, Architektur in Ordnungssysteme einzuteilen, anderseits geht es um den permanenten Versuch, die Geschichte loszuwerden und den immerwährenden Drang, Neues zu kreieren.

LÄNDER

Der universelle Anspruch der Moderne war das große ideologische Streitthema des 20. Jahrhunderts. Die breite Dichte an regionalen und nationalen Bestandsaufnahmen verdeutlicht das Bedürfnis die eigene Identität auf nationale Gruppenzugehörigkeiten aufzubauen.

MATERIAL UND KONSTRUKTION

Die wirtschaftlichen und technischen Veränderungen im Zeitalter der Moderne sowie die Ästhetik der Industriearchitektur beschleunigen neue Entwicklungen in der Bauwirtschaft. Stahl, Glas und Beton werden die bevorzugten Materialien die auch im Hinblick auf Standardisierung und Typisierung zum Einsatz kommen.

MONOGRAFIE

Architektenmonografien beherrschen den Buchmarkt bis heute. Über die Selbstdarstellung hinaus erzeugen sie durch das gedruckte Wort und Bild eine Bedeutung die sich oft von der gebauten Realität kaum mehr einholen lässt.

THEORIE und PRAXIS

Im Verlauf des 20. Jahrhunderts rückt die Reflexion über Architektur immer mehr in den Vordergrund und schafft dauerhafte Positionierungen in der Architekturgeschichte. Zukunftsvisionen, Utopien oder das Hinterfragen von existierenden Dogmen beschäftigen die historischen Avantgarden, vielfach propagieren sie ethische und ästhetische Forderungen.

STÄDTEBAU

Planung, Bau oder Sanierung einer Stadt beeinflussen bis heute die sozio-kulturellen Veränderungen der Gesellschaftsstruktur, andererseits sind sie stets abhängig von politischen Entwicklungen.

WOHNBAU

Wohnen als Kristallisationspunkt des Lebensraums des Menschen ist auf vielfältige Weise mit sozialen, politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen verknüpft. Gleichzeitig ist der Wohnungsbau der Ideologieträger für die unterschiedlichsten politischen Positionen im 20. Jahrhundert.

Dialogführungen

Samstag, 11. Oktober 2003

15:00 Uhr
Führung: Elisabetta Bresciani / Egidio Marzona

Ein geführter Ausstellungsrundgang gibt Gelegenheit, ein Gespräch der Kuratorin Eisabetta Bresciani mit dem Sammler Egidio Marzona zu ausstellungsspezifischen Themen mitzuverfolgen. Neben Fragen zum Hintergrund zur Entstehung der Ausstellung oder zu Kriterien des Sammelns werden die Inhalte der Ausstellung erläutert und diskutiert.

Mittwoch, 12. November 2003

19:00 Uhr
Führung: Elisabetta Bresciani /HOLODECK.at

Ein geführter Rundgang durch die Ausstellung gibt Gelegenheit, ein Gespräch der Kuratorin Elisabetta Bresciani mit den ArchitektInnen HOLODECK.at zu ausstellungsspezifischen Themen mitzuverfolgen. Die Ausstellungsgestaltung von HOLODECK.at stellt einen eigenen architektonischen Beitrag dar, in dem die gezeigten Publikationen in Beziehung gesetzt und in Themen gegliedert werden.
Neben der Erläuterung der Inhalte der Ausstellung wird der Frage nach den Möglichkeiten der Ausstellungsgestaltung allgemein und im konkreten Fall nachgegangen.

Mittwoch, 28. Januar 2004

19:00 Uhr
Führung: Elisabetta Bresciani / Egidio Marzona

Ein geführter Ausstellungsrundgang gibt Gelegenheit, ein Gespräch der Kuratorin Eisabetta Bresciani mit dem Sammler Egidio Marzona zu ausstellungsspezifischen Themen mitzuverfolgen. Neben Fragen zum Hintergrund zur Entstehung der Ausstellung oder zu Kriterien des Sammelns werden die Inhalte der Ausstellung erläutert und diskutiert.