Ausstellung

TransModernity. Austrian Architects

henke und schreieck / Jabornegg & Palffy / Riegler Riewe

Do 23.05.2002 – Mo 12.08.2002

TransModernity. Austrian Architects
© Az W

Als Eröffnungsausstellung im neuen, von Raimund Abraham geplanten Austrian Cultural Forum New York präsentiert das Architekturzentrum Wien drei österreichische Architektenteams aus der Generation „unter 50“. Sie stehen stellvertretend für eine breite, differenzierte Szene im österreichischen Architekturgeschehen der Gegenwart. Als inhaltliche Klammer und Hintergrund wird der Begriff „TransModernity“ thematisiert.

In den Bauten von henke und schreieck, Jabornegg & Palffy sowie Riegler Riewe wirkt die humane Vision der klassischen Moderne weiter, doch nicht als Zuspitzung auf technologische Leistung oder auf avantgardistische Form. Vielmehr bieten sie offen strukturierte, räumliche Partituren des vielfältigen Gebrauchs, im Sinne des Mottos von Josef Frank: „Modern ist nicht ein Stil. Modern ist nur das, was uns vollkommene Freiheit gibt.“

Die drei Teams werden in einem von der Gruppe gangart formulierten Raumkonzept vorgestellt.

Eröffnung

Dietmar M. Steiner, Direktor Architekturzentrum Wien
Christoph Thun-Hohenstein, Direktor

Austrian Cultural Forum New York
Zur Austellung erscheint ein Katalog in englischer Sprache im Verlag Anton Pustet, Salzburg – München, herausgegeben von Architekturzentrum Wien.

Gefördert von:
Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und Verkehr, Stadt Wien
Wien Kultur
Kunst Bundeskanzleramt
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Arch+Ing, W, NÖ, B

Sponsoren:
UNIQA Versicherungen AG
Zumtobel Staff Österreich Vertriebs-GmbH

Presseinformation

Eröffnung: Mittwoch, 22. Mai 2002, 18:00 Uhr
Öffnungszeiten: täglich (ausser sonntags) 10:00 – 18:00 Uhr

Was ist modern?
Die Debatte um die Modernität von Architektur ist heute mehr denn je auf die Aktualität des Stils konzentriert. Die Frage „Was ist modern?“ hat eine weit zurückreichende Geschichte. An ihr entfachten sich bereits in den 1920er und 1930er Jahren die Konflikte etwa zwischen Loos und Hoffmann, zwischen Mies van der Rohe und Häring, zwischen Wright und Gropius, Frank und Meyer, Schindler und Johnson etc. Dabei pendelt der Diskurs immer wieder zwischen der Frage nach der Propaganda von Form und der Propaganda von Technologie.

In der österreichischen Architektur des 20. Jahrhunderts und in den von Wien in diesem Zeitraum international ausgehenden Impulsen zeigt sich ein wenig spektakulärer, doch inhaltlich brisanter „roter Faden“: die kreative Skepsis gegenüber der primär form- oder technologiebezogenen Auffassung von Modernität. Wir finden diese Haltung in der Kultur- und Secessionskritik von Adolf Loos, in der Distanz zum Bauhaus formuliert durch Josef Frank und zur Stil-Moderne formuliert durch Rudolph Schindler, ebenso in der Kultur- und Designkritik eines Bernard Rudofsky oder in der Position eines Roland Rainer gegenüber der dekorativen Beliebigkeit von Postmodernität.

Auch in dem Neubau des Austrian Cultural Forum New York nach dem Entwurf von Raimund Abraham manifestiert sich eine elementare Haltung, die den gängigen oder modischen Trends widerspricht, die sich aber auch nicht auf die Hermetik eines blossen Personalstils oder gar einer marktkonformen „Star-Architektur“ verkürzen lässt.

Die Ausstellung
Als Eröffnungsausstellung im Abraham-Bau präsentiert das Architekturzentrum Wien drei österreichische Architektenteams aus der „Generation unter 50“, die stellvertretend für eine breitere, differenzierte Szene im österreichischen Architekturgeschehen der Gegenwart stehen. Die Arbeiten von henke und schreieck, Jabornegg & Palffy sowie Riegler Riewe zeigen exemplarisch das Weiterwirken des angesprochenen „roten Fadens“. Auch in ihren Bauten und Projekten ist der humanitäre und künstlerische Anspruch der Moderne gegenwärtig, doch eben nicht in der Zuspitzung auf technologische Leistung oder formalen Glamour. Modernität dient auch diesen Teams nicht mehr als Stilfrage oder als ein auf schematisches Handeln eingeengter Leistungsbegriff. Sie bietet eine unpathetische Sichtweise offener Lebensform durch Gestaltung, im Sinne des Mottos von Josef Frank: „Modern ist nicht ein Stil. Modern ist nur das, was uns vollkommene Freiheit gibt.“

Die drei Teams werden in einem von der Gruppe gangart formulierten Raumkonzept vorgestellt. Anhand einer Videoinstallation werden im ACF New York folgende Projekte visualisiert:

henke und schreieck
– Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Tirol
– Fachhochschule Kufstein, Tirol

Jabornegg & Palffy
– SKWB Schoellerbank, Wien
– Museum Judenplatz, Wien

Riegler Riewe
– Informationstechnische Institute der Technischen Universität Graz, Steiermark
– Bundesinstitut für Sozialpädagogik, Baden, Niederösterreich

Zur Eröffnung sprechen:
Dietmar M. Steiner, Direktor Architekturzentrum Wien
Christoph Thun-Hohenstein, Direktor Austrian Cultural Forum New York

Der Katalog
Zur Austellung erscheint ein Katalog in englischer Sprache mit Texten von Otto Kapfinger, Bart Lootsma, Dietmar M. Steiner und Christoph Thun-Hohenstein im Verlag Anton Pustet, Salzburg – München (96 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen, Herausgeber Architekturzentrum Wien, ISBN 3-7025-0445-1).

Donnerstag, 23. Mai 2002
Symposium im ACF New York
Im Rahmen der Ausstellung ist vom Austrian Cultural Forum New York ein Symposium unter anderem mit Kurzvorträgen der an der Ausstellung beteiligten Architektenteams geplant.

Presse
Architekturzentrum Wien: Ulrike Kahr-Haele
Telefon: ++43-1-522 31 15 DW 23
Fax: ++43-1-522 31 17
E-mail: press@azw.at

Austrian Cultural Forum New York: Andrea Schwan
11 East 52nd Street, New York, NY 10022
Telefon: 001 (212) 873-3284
E-mail: andrea@andreaschwan.com
Web: http:// www.acfny.org

Veranstalter: Austrian Cultural Forum New York / Christoph Thun-Hohenstein
Gesamtkonzept: Architekturzentrum Wien / Otto Kapfinger, Dietmar M. Steiner
Ausstellungsgestaltung, Video: gangart

Die Ausstellung TransModernity wird vom 29. August bis 28. Oktober 2002 im Architekturzentrum Wien präsentiert (Eröffnung Mittwoch, 28. August 2002).

Gefördert von:
Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und Verkehr, Stadt Wien
Wien Kultur
Kunst Bundeskanzleramt
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Arch+Ing, W, NÖ, B

Sponsoren:
UNIQA Versicherungen AG
Zumtobel Staff Österreich Vertriebs-GmbH

Biographien

henke und schreieck
Wien Neubaugasse 2/5a
A-1070 Wien
Tel +43 (1) 526 21 18 – 0
Fax +43 (1) 526 72 43
E-Mail: henke.schreieck@aon.at

Mit dem Wohnbau in Wien/Frauenfelderstrasse waren Dieter Henke und Marta Schreieck auf der Architektur-Biennale Venedig 1996 erstmals in einem internationalen Rahmen vertreten. Ihr Universitätsbau für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften in Innsbruck zählt zu den bedeutendsten Bauten der Jahrtausendwende in Österreich.
Der Schulbau in Wien/Leberberg, der „Baumax“-Gewerbebau in Schwechat und die 2001 eröffnete Fachhochschule in Kufstein/Tirol vervollständigen die Palette von elegant in grosszügige Raumfiguren umgesetzten Programmen. henke und schreieck transformieren das moderne Ideal der transparenten Architektur in eine kraftvolle, undogmatische Aktualität: Abstraktion, konkreter Orts- und Humanbezug finden eine profunde und zugleich entspannte Balance.

Dieter Henke, geboren 1952 (A)
Marta Schreieck, geboren 1954 (A)

1983 Gründung des gemeinsamen Architekturbüros.
Lehrtätigkeit, u.a. an der Akademie der bildenden Künste, Wien.

Realisierte Bauten (Auswahl):
1990-93 Wohnhaus ÖBV, Frauenfeldstrasse, Wien
1992-94 Umbau Hackinger Steg (mit Prof. W. D. Ziesel), Wien
1993-95 Terrassenwohnhaus Seefeld, Tirol
1993-96 Dr. Bruno Kreisky-Schule, Volks- und Hauptschule der Stadt Wien
1989-99 Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Leopold Franzens-Universität Innsbruck, Tirol
1996-98 bauMax Schwechat
1999-01 Fachhochschule Kufstein, Tirol

Projekte in Ausführung/Planung:
Allgemeine Höhere Schule, Wien
Büro- und Geschäftshaus Zürich-Kosmos, Wien
Parkhotel Hall, Tirol

Auszeichnungen (Auswahl):
1998 Auszeichnung des Landes Tirol für „Neues Bauen“
1993, 1999 Bauherrenpreis
1995, 1997 Adolf Loos-Architekturpreis
2000 Preis der Stadt Wien

Jabornegg & Palffy
Wiedner Hauptstrasse 17 / 5
A-1040 Wien
Tel ++43 (1) 505 54 48
Fax ++43 (1) 505 54 48 – 16
E-Mail:jabornegg.palffy@chello.at

Der Galeriebau für die „Generali Foundation“ in Wien und die Architektur der documenta X in Kassel haben Christian Jabornegg und András Pálffy bekanntgemacht, vor allem auch in der Kunstszene. Mit dem Umbau der Schoellerbank und der Gestaltung des Museum Judenplatz in Wien haben sie die Perfektion ihrer chirurgischen Eingriffe in historische Stadtteile unter sehr komplexen Anforderungen und Randbedingungen demonstriert.
In ihren Arbeiten entsteht eine bemerkenswert unangestrengte Allianz zwischen der Radikalität des konzeptionellen Ansatzes und der Subtilität im Umgang mit avancierten Materialien und Konstruktionen. Die konditionierte Leere als innerstes Paradigma der Moderne weiter zu aktualisieren steht im Zentrum ihrer baukünstlerischen Haltung.

Christian Jabornegg, geboren 1956 in Wels (A)
Andras Palffy, geboren 1954 in Budapest (H)

1988 Gründung des gemeinsamen Architekturbüros.
Ausgeführte Projekte (Auswahl):
1991-95 Generali Foundation, Ausstellungsräume für zeitgenössische Kunst, Zu- und Umbau, Wien
1996-1997 documenta X, Ausstellungsräume für zeitgenössische Kunst, temporärer Umbau, Museum Fridericianum Kassel
1996-97 DB-AG, Ausstellungsräume für zeitgenössische Kunst, Südflügel Hauptbahnhof Kassel
1997-2000 SKWB Schoellerbank, Büroräume, Wien
1996-2000 Museum Judenplatz, Ausstellungsräume für Grabungsfunde des Mittelalters, Wien

Projekte in Ausführung/Planung:
Ab 1999 Künstlerhaus, Ausstellungsräume für zeitgenössische Kunst, Wien

Riegler Riewe
Griesgasse 10
A-8020 Graz
Tel ++43 (316) 72 32 53 – 0
Fax ++43 (316) 72 32 53 – 4
E-Mail: office@rieglerriewe.co.at
URL http://www.rieglerriewe.co.at/

Ihre Wohnbauten und der Flughafen in Graz, ihre Instituts- und Hochschulanlagen in Baden und Graz wurden international beachtet und diskutiert. Im globalen Spektrum des neuen Minimalismus zeigen Florian Riegler und Roger Riewe eine klare Sonderstellung. Die Konditionierung von polyvalenten, nachhaltigen Raumgefügen – vom Maßstab der Wohnung bis zum Städtebau – findet in ihren Entwürfen eine Konkretisierung in ungeschönter, robuster Materialität.
Ihre Vereinfachung von Form, Geometrie und Detail transzendiert die Stildebatte. Jenseits der Kategorien des funktionalistischen oder autonomen Raumes schaffen sie Strukturen, offen und präzise zugleich: low tech konditioniert high fit.

Florian Riegler, geboren 1954 in Münichwald/(A)
Roger Riewe, geboren 1959 in Bielefeld (D)

1987 Gründung des „Architekurbüro Riegler Riewe“ in Graz
1996 Gründung der „Riegler Riewe Architekten ZT-GesmbH“ in Graz
1997 Gründung der „Architekturbüro Riegler Riewe“-Dependance in Köln
Lehrtätigkeiten u.a. am Berlage Institut Amsterdam, Niederlande; an der RWTH Aachen, Deutschland; ESARQ (UIC) Barcelona, Spanien; TU Prag, Tschechien; Lindauschool, Lindau, Deutschland; TU Graz, Österreich; ETH Zürich, Schweiz

Ausgeführte Projekte (Auswahl):
1991-92 Wohnanlage Cosa Nostra, Graz
1992-94 Wohnbau Graz-Strassgang, Steiermark
1994-98 Flughafen Graz
1997-98 Bundesinstitut für Sozialpädagogik, Baden, Niederösterreich
1997-2000 Informations- und Elektrotechnische Institute der Technischen Universität Graz, Inffeldgründe Graz

Projekte in Ausführung/Planung:
Hauptbahnhof Innsbruck, Neubau
Franz-Nabl-Institut, Literaturhaus Graz
Neue Galerie, Graz
Bahnhöfe Feldkirch, Kalsdorf und Werndorf
Bahnhof Bruck a.d. Mur
Auszeichnungen (Auswahl):
1987 Österreichischer Wohnbaupreis
1990 und 1994 Architekturpreis des Landes Steiermark
1993 Österreichischer Bauherrenpreis

Links

henke und schreieck auf „nextroom – architektur im netz“

Jabornegg & Pálffy auf „nextroom – architektur im netz“

Riegler Riewe
Riegler Riewe auf „nextroom – architektur im netz“
The Search for a Conditioned Openness
The simple is not simply simple. Artikel von Marc Boutin, MAIBC

Austrian Cultural Forum New York