Ausstellung

Emerging Architecture 1 – Kommende Architektur 1

10 offices

Do 21.09.2000 – Mo 30.10.2000
Ausstellungsplakat

Ausstellungsplakat ”Emerging Architecture 1 - Kommende Architektur 1
© Architekturzentrum Wien, Grafik: Krieger|Sztatecsny, Büro für visuelle Gestaltung

Im September 2000 startet eine Reihe des Architekturzentrum Wien mit Kontinuitätsanspruch. Die Ausstellung zeigt 10 Tendenzen der österreichischen Architekturszene – 10 Büros von Wien bis Vorarlberg.

Die als Wanderausstellung konzipierte Schau wird mit Hilfe 10 mobiler Ausstellungsboxen präsentiert und von einem Katalog begleitet, der in 10 Portfolios zerlegt werden kann. 10 Videos präsentieren jeweils ein signifikantes Bauwerk, begleitet von Foto- und Plancollagen.

Jedes Jahr werden diese Boxen neu bestückt, werden 10 neue Architekturpositionen präsentiert, die das Bild kommender Architektur in Österreich und seinen Nachbarländern bereichern werden.

Die Präsentation des deutsch/englischen Katalogbuchs zur Ausstellung findet im Rahmen der Eröffnung statt.

Eröffnung

Dietmar Steiner, Direktor Architekturzentrum Wien
Otto Kapfinger, Ausstellungskurator

Führungen:
Samstag, 30. September 2000, 15:00 Uhr
Samstag, 14. Oktober 2000, 15:00 Uhr
Samstag, 28. Oktober 2000, 15:00 Uhr

Vier mittwochs Abende stehen im Zeichen der Ausstellung Kommende Architektur [1] – emerging architecture [1]. Anhand konkreter Fragestellungen wird die Situation junger Architekturbüros abseits des Hype analysiert: Wiederholt sich die Entwicklung einer Generation bloß, oder bewirken veränderte Bedingungen neue Strategien?

mittwochs:
12 – Mittwoch, 27. September 2000, 19:00 Uhr
13 – Mittwoch, 04. Oktober 2000, 19:00 Uhr
14 – Mittwoch, 11. Oktober 2000, 19:00 Uhr
15 – Mittwoch, 18. Oktober 2000, 19:00 Uhr

Gefördert von:
Stadtplanung Wien
Kunst Bundeskanzleramt
Arch+Ing, W, NÖ, B
Eternit
Schindler AG
Zumtobel Staff

Emerging Architecture 1
Die Ausstellung
© Pez Hejduk
Emerging Architecture 1
Die Ausstellung
© Pez Hejduk
Emerging Architecture 1
Die Ausstellung
© Pez Hejduk
Emerging Architecture 1
Die Ausstellung
© Pez Hejduk
Emerging Architecture 1
Die Ausstellung
© Pez Hejduk
Emerging Architecture 1
Die Ausstellung
© Pez Hejduk
Emerging Architecture 1
Die Ausstellung
© Pez Hejduk
EA 1 - PT
EA 1 - PT
EA 1 - MM
EA 1 - MM
EA 1 - LW
EA 1 - LW
EA 1 - RK
EA 1 - RK
EA 1 - K96
EA 1 - K96
EA 1 - GG
EA 1 - GG
EA 1 - PE
EA 1 - PE
EA 1 - BW
EA 1 - BW

Presseinformation

Pressepreview: Mittwoch, 20. September 2000, 11:00 Uhr

Führungen
Samstag, 30. September 2000, 15:00 Uhr
Samstag, 14. Oktober 2000, 15:00 Uhr
Samstag, 28. Oktober 2000, 15:00 Uhr

mittwochs
12 – 27. September 2000, 19:00 Uhr
13 – 04. Oktober 2000, 19:00 Uhr
14 – 11. Oktober 2000, 19:00 Uhr
15 – 18. Oktober 2000, 19:00 Uhr

Emerging Architecture / Kommende Architektur [1] startet ein Ausstellungs- und Publikationsprogramm, das künftig fester Bestandteil der Jahresaktivitäten des Architekturzentrum Wien sein wird. Im Blickpunkt stehen jeweils 10 junge Architekturbüros, deren Bauten eigenständige, zukunftsweisende Ansätze zeigen, und deren Konzepte über den lokalen Horizont hinausweisen.

Die vorgestellten Teams arbeiten nicht an modischen Formalismen. Sie bieten nachhaltige Lösungen für die aktuellen sozialen, typologischen und energetischen Fragen. Die Palette reicht von Wohn- und Städtebaukonzepten über Fertighaussysteme, Kultur-, Sozialbauten und Industrieanlagen bis zu technischen und raumkompositorischen Innovationen.

Die Ausstellung

Sie ist als kompakte Wanderschau konzipiert, mit 10 mobilen Transport- und Präsentationsboxen, die eine Reise durch nationale und internationale Architekturforen antreten können. Neu angefertigte Videos dokumentieren jeweils ein signifikantes Bauwerk, Schautafeln bieten ergänzende Informationen. Emerging Architecture / Kommende Architektur präsentiert junge Baukunst aus Österreich und wird demnächst auch Beispiele aus den Nachbarländern integrieren.

Emerging Architecture / Kommende Architektur eröffnet auch Realisierungschancen für junge Architektur. Die Mischek-Unternehmensgruppe veranstaltet heuer für die 10 ausgewählten Teams einen Wohnbauwettbewerb: Es geht konkret um ein Quartier mit 300 Wohnungen auf einem Grundstück in Wien Kaiser-Ebersdorf.

Der Katalog

Anlässlich der Eröffnung der Ausstellung findet die Präsentation des deutsch/englischen Katalogbuchs statt. Das vom Springer Verlag verlegte Katalogbuch ist so gestaltet, dass die Beiträge der einzelnen Büros im Fortdruck ausgekoppelt und als eigene Portfolios verwendet werden.

Vier mittwochs Abende stehen im Zeichen der Ausstellung Kommende Architektur [1] – emerging architecture [1]. Anhand konkreter Fragestellungen wird die Situation junger Architekturbüros abseits des Hype analysiert: Wiederholt sich die Entwicklung einer Generation bloß, oder bewirken veränderte Bedingungen neue Strategien?

mittwochs 12
27. September 2000, 19:00 Uhr, Architekturzentrum Wien

Nach der Tradition
Anhand zweier großer österreichischer Architekturtraditionen, der Vorarlberger Baukünstler und der Grazer Schule, wird mittwochs diskutiert, wie sich das Verhältnis zwischen neuer Architektur und ihren Vorgängern gestaltet. Wird das Erbe weitergetragen, ist eine Abgrenzung nötig, oder baut man unabhängig vom lokalen Einfluss?

mittwochs 13
04. Oktober 2000, 19:00 Uhr, Architekturzentrum Wien

Wettbewerbe: Chancen oder Hindernisse?
Architekturwettbewerbe gelten gemeinhin als Möglichkeiten für junge, unbekannte Büros, sich einen Namen zu machen und endlich größere Aufträge zu lukrieren. Wie sieht jedoch die Realität aus? Wie werden Jurys besetzt, wonach und für wen entscheiden sie, sind Wettbewerbe ein Mittel der Qualitätskonkurrenz oder sinnloser Produktivitätsverschleiß?

mittwochs 14
11. Oktober 2000, 19:00 Uhr, Architekturzentrum Wien

Junge Architekten in Kroatien und Österreich
Die Präsentation der neuen kroatischen Architekturzeitschrift ORIS ist der Anlass, die kommende Architekturszene in Österreich und Kroatien zu vergleichen, Ähnlichkeiten und Differenzen aufzuspüren sowie die lange andauernde Blickhemmung nach (Süd-)Osten zu beenden.

mittwochs 15
18. Oktober 2000, 19:00 Uhr, Architekturzentrum Wien

Emerging Architects: Wohnbau in Wien
Die Wiener Bauträger-Gesellschaft Mischek-Wiener Heim lud die zehn Teilnehmer der Ausstellung emerging architecture [1] zu einem Gutachterverfahren für einen Wohnbau in Wien, dessen Ergebnisse mittwochs der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Die 10 Büros

Die 10 Büros

* Bulant & Wailzer
* Peter Ebner
* Geiswinkler & Geiswinkler
* Kaufmann 96 GmbH
* Rainer Köberl
* lichtblau . wagner
* Marte.Marte
* Pichler & Traupmann
* Riepl Riepl
* Splitterwerk

Die vorgestellten Teams arbeiten nicht an modischen Formalismen. Sie bieten nachhaltige Lösungen für die aktuellen sozialen, typologischen und energetischen Fragen. Die Palette reicht von Wohn- und Städtebaukonzepten über Fertighaussysteme, Kultur-, Sozialbauten und Industrieanlagen bis zu technischen und raumkompositorischen Innovationen.

Kommende Architektur wird an der Behandlung der anstehenden sozialen, typologischen und energetischen Fragen und den Antworten die sie findet gemessen werden. Das Augenmerk liegt auf fundierten, innovativen und eigenständigen Perspektiven, die auch als überregionale Impulse auffassbar sind.

* Bulant & Wailzer

Bulant & Wailzer

Fleischmarkt 16
A – 1010 Wien
Tel ++43 1 513 67 00
Fax ++43 1 513 67 00 – 16
bulant_wailzer@hotmail.com

Aneta Bulant-Kamenova

geboren in Sofia, Bulgarien. Studium in Sofia und Weimar, 1974 Diplom. 1976–81 Lehrtätigkeit an der TU Sofia, 1985–91 an der TU Wien. 1988 Bürogründung in Wien. 1993–95 ARGE mit Prof.Spalt.
1996 Gründung von Architekturstudio Bulant & Wailzer. Seit 2000 Gastvorträge an der TU-Wien.

Klaus Wailzer

geboren in St.Pölten. Studium der Innenarchitektur und Architektur an der Universität für angewandte Kunst, Wien. Diplom 1992. Seit 1996 Lehrtätigkeit an der TU Wien, Institut für Hochbau II. 1997 Architekturpreis des Landes Salzburg, 1998 Benedictus-Award für innovativen Glasbau des American Institute of Architects (AIA) und des Internationalen Architektenverbandes (UIA).

Bauten, Projekte (Auswahl):

1993 A-Lust-Haus, Aluminiumpavillon im Garten des Palais Rasumovsky, Wien (K.Wailzer)
1996–97 Haus Sailer, Salzburg
1998–99 Lichtraum K., Piesendorf, Salzburg
1998–99 Haus P., Umbau der Villa „Haus auf der Höh“, NÖ
1998–99 Raiffeisenkassa Piesendorf, Salzburg.

Formlos formen; tragende Haut

Bulants Ideal einer Baukunst, die wenige suggestive Elemente enthält und eher indirekte, doch genau kalkulierte Stimmungen kreiert, und Wailzers experimentelles Querdenken zum tradierten Ingenieurbegriff bilden gleichsam die beiden Seiten derselben Medaille, deren Wert sie im musikalischen Bereich etwa durch Philip Glass oder John Cage definiert sehen.
Den heute gepflegten technoiden Expressionismus ablehnend arbeiten Bulant & Wailzer an der Abstraktion und formalen Reduktion der sichtbaren Tektonik, um dadurch den Freiraum für illusionäre Raumwerte zu maximieren und Wahrnehmungen über die Banalität hinaus zu eröffnen.

So technisch avanciert ihre Details erscheinen, so wenig liegt ihnen an der Demonstration solchen know-hows. Das Ziel der Projekte von Bulant & Wailzer liegt in der Überwindung, in der Sublimierung des architektonischen Gegenstandes zum architektonischen Zustand. […]

* Peter Ebner

Peter Ebner

Windmühlgasse 9 / 26
A – 1010 Wien
Tel +43 (1) 586 85 22
Fax +43 (1) 587 78 87
ebner-ullmann@aon.at

geboren in Hallwang / Salzburg. Tischlerlehre, Konstrukteur für Maschinenbau, Architekturstudium an der TU Graz und an der University of California, Los Angeles. Bis 1996 Projektarchitekt bei Mark Mack, seit 1995 eigenes Atelier in Salzburg. 1996–1998 Vorstandsmitglied und seit 1998 Präsident der Initiative Architektur Salzburg. Seit 1998 gemeinsames Atelier mit Franziska Ullmann in Wien. Projektbezogene Partnerschaften mit Francis Soler/Paris, atelier one/London. Seit 1998 Gastkritiker Harvard GSD, Boston. 2000 Gastdozent Sommerakademie Salzburg. 2000 Gastass.-Professor, Harvard GSD.

Projekte, Bauten (Auswahl):

1995–1999 Studentenheim Glockengasse
1997–2001 Dachausbau
1999–2002 Fußgängerturm
1998 Museum der Moderne (Wettbewerb)
1999 Fußgängersteg (Wettbewerb) – alle Salzburg Stadt
1999 Stadthalle, Graz (Wettbewerb)
1998–2001 St.Anna Klinik, Stuttgart (gem. mit Franziska Ullmann und Günter Leonhardt)
1997–2000 Wohnanlage „In der Wiesen“, Wien (gem. mit Franziska Ullmann)

Poetische Dimension

Nur mit einem geistigen Plan wird Bauen zur Architektur. In solcher Perspektive zeigen die äußerlich heterogenen Projekte von Peter Ebner eine starke innere Kohärenz. Nicht die stilistische Masche, die marktbewußte Erarbeitung einer Signatur prägt seine Entwürfe, sondern die jeweils auf den Anlass bezogene Denkfigur. Seine Projekte erschöpfen sich weder in pragmatischer Pflichterfüllung noch in gekünsteltem Originalitätswahn. Mit wechselnden Teampartnern sucht er in jeder Aufgabe nach dem poetischen Angelpunkt, nach dem ideellen Aspekt, der über die schiere Dienstleistung hinausweist.

In seiner Generation zählt Ebner hier zu jenen, die abseits der modischen Tendenzen individuelle Wege gehen. Wenn er zur Sinnstiftung seiner Bauten und Projekte Inspiration bei René Magritte, Mark Rothko, Raimo Utriainen und anderen Künstlern findet, geschieht das nicht in applikativer Weise. Vielmehr geben ihm solche Referenzen gedankliche Werkzeuge zur Hand, schafft er sich damit gleichsam Seh-Filter, um durch die pragmatische Oberfläche der Aufgabe hindurch deren tiefere und allgemeinere Struktur zu erfassen. […]

* Geiswinkler & Geiswinkler

Geiswinkler & Geiswinkler

Nelkengasse 4 / 5
A-1060 Wien
Tel +43 (1) 581 62 50
Fax +43 (1) 581 62 51
geiswinklerarchitekten@vienna.at

Markus Geiswinkler

geboren 1956 in Wien
1975–83 Architekturstudium an der TU Wien

Kinayeh Geiswinkler-Aziz

geboren 1964 in Bagdad, Irak
1999 Studienabschluss an der TU Wien
Seit 1990 gemeinsames Büro in Wien

Bauten, Projekte (Auswahl):

1992–95 Mehrzweckhalle beim Amtshaus in Wien-Favoriten
1994–95 Kindertagesheim in Wien-Floridsdorf
1997 Umbau der Galerie „Image“, Wien
1998 Restaurant und Bar „Guess-Club“ in Wien-Mariahilf.

Derzeit arbeitet das Büro an Gartensiedlungen in Wien-Liesing und in Wien-Simmering am Leberberg.

Geometrien des Siedelns

Wenn sie über die Modernität der Geometrien, die Komplexität der Raummodule und den Komfort der antiken Mittelmeerstädte fachsimpeln, wird verblüffend unakademisch der Bogen vom Einst ins Jetzt gespannt und wird jene anthropologische und soziale Sensibilität deutlich, die ihren avanciert konstruierten Bauten das besondere Fluidum verleiht.

In ihrer Architektur wird der zeitgenössische Trend zur Abstraktion mit der Zeitlosigkeit humaner Konstanten ineinander verflochten. In Materialisierung und Detail frönen sie unverblümt dem Drang zur Reduktion und zum High-Tech-Minimalismus, setzen dies aber nicht absolut.
Anders als die jetzt gängigen, straff gekanteten Prismen entfalten ihre Wohnprojekte eine lebhafte Plastizität und differenzierte Wechselwirkung zwischen Gebäude und Umraum: Geiswinkler & Geiswinkler arbeiten an den Querschnitten ihrer Geschoßbauten und Siedlungsstrukturen so intensiv wie die alten Meister an den Profilen von Kordon- und Traufgesimsen. […]

* Kaufmann 96 GmbH

Kaufmann 96 GmbH

wurde am 30.07.2001 aufgelöst.
Johannes Kaufmann und Oskar Leo Kaufmann führen seither selbstständige Architekturbüros.

Oskar Leo Kaufmann

Steinebach 3
A-6850 Dornbirn
Tel +43 (5572) 39 49 69 – 0
Fax +43 (5572) 39 49 69 – 20
office@olk.cc

geboren 1969 in Bezau, Vorarlberg. Architekturstudium an der TU Wien, Diplom 1995. 1996 Gründung des Architekturbüros Kaufmann 96 gemeinsam mit Johannes Kaufmann. 1997 Mitgründung der Firma KFN Kaufmann product gmbh (Modulare Wohnsysteme).

JOHANNES KAUFMANN ARCHITEKTUR

Sägerstraße 4
A-6850 Dornbirn
Tel +43 (5572) 23 690 – 0
Fax +43 (5572) 23 690 – 4
office@jkarch.at
www.jkarch.at

geboren 1967 in Bezau, Vorarlberg. 1984-87 Zimmermannslehre, 1987-89 Mitarbeit im Architekturbüro Kaufmann/Dietrich/Lenz. 1989-92 Mitarbeit im Architekturbüro Ernst Hiesmayr. 1992-95 Bürogemeinschaft mit Oskar Leo Kaufmann und Ablegung der Baumeisterprüfung. 1997 Zimmermeisterprüfung.

Bauten, Projekte von Kaufmann 96 GmbH (Auswahl):

1994-95 Casinostadion Bregenz
1997-98 Messe-Stadion Dornbirn
1998 Österreich-Haus der Olympischen Winterspiele Nagano / Japan
1998 Hotel Post Bezau
1997 Entwurf und Systementwicklung von KFN Wohnsystem, Kleinstwohneinheit „SU-SI“ und „FRED“

Holz auf Pole Position

Mit einer Handvoll Bauten setzt dieses junge Team neue Maßstäbe in dem hohen Niveau der Vorarlberger Holzbauszene. Johannes und Oskar Leo Kaufmann – Cousins in einer Dynastie von Zimmerern, Architekten und Holzindustriellen, vermitteln im Gespräch die Überzeugung, sie könnten morgen auch Jumbos aus Holz und fliegende Häuser erzeugen, in Typvarianten wie PKWs vom Fließband zu bestellen und per Hubschrauber lieferbar.

Buckminster Fullers Devise „more by less“, ihren Kollegen in Westösterreich längst eingefleischt, gilt für Kaufmann 96 ganz besonders: Flexibler, schneller, leichter sollen ihre Baustrukturen entstehen; Moderner Holzwerkstoff im Verbund mit Stahl soll noch schlanker gemacht werden, soll noch weiter gespannt, noch höher gewölbt, noch ökonomischer montiert werden.

Kaufmann 96 folgen unbekümmert den Spuren Konrad Wachsmanns, der den Begriff „Bauen“ durch „Fügen“ ersetzte und vor 40 Jahren meinte: „Das maschinelle Produkt wird in Massen in idealer Präzision fertig verwendbar in der Fabrik hergestellt, die des Handwerkers Werkstatt ersetzt, und die Baustelle ist kein Fabrikationsplatz mehr.“ […]

* Rainer Köberl

Rainer Köberl

Weyrerfabrik, Ferdinand Weyrerstrasse 13
A-6020 Innsbruck
Tel +43 (512) 26 10 66
Fax +43 (512) 26 13 04
rainer.koeberl@aon.at

geboren 1956 in Innsbruck. 1976–84 Architekturstudium an der TU Innsbruck, 1980–81 Studium am Technion in Haifa. 1986–92 Assistent am Institut für Raumgestaltung an der TU Innsbruck bei Prof. Barth.
Seit 1993 eigenes Atelier in Innsbruck, 1993–97 Lehrbeauftragter für Entwerfen am Institut für Städtebau an der TU Innsbruck. Seit 1998 Gründungsbeirat und Dozent an der Akademie für Design in Bozen, seit 1999 Lehrbeauftragter für Entwerfen am Institut für Gebäudelehre an der TU Innsbruck.

Bauten, Projekte (Auswahl):

1986 Gastspieltheater „Treibhaus“, Innsbruck
1995 Übergangsheim DOWAS, Innbruck
1995 Büro Lichtfabrik Halotech, Innsbruck
1996 Alten- und Pflegeheim, Feldkirch (Voralberger und Österreichischer Bauherrenpreis)
1997 Architektonisches und städtebauliches Konzept für „Olympia 2006 Kitzbühel‘, gemeinsam mit Dominique Perrault
1999 „Chill Out“ – Übergangsheim für wohnungslose Jugendliche, Innsbruck
2003 Umbau des Adambräuturmes in das Architekturforum Tirol und Architekturarchiv der TU Innsbruck (in Planung).

Vom Material zur Stimmung; Modernität ist kein Stil

Rainer Köberl baut Räume zum Wohlfühlen, meint damit aber das Gegenteil von zeitgeistigem Wellness-Dekor. Köberl arbeitet am Flair des Selbstverständlichen, an der Lichtstimmung, am Farbwert, am taktilen Gefühl, am Klang von Räumen. Er formt Materialien und Formen möglichst reduziert, unproblematisch, direkt wahrnehmbar, ohne ästhetische Blindfelder, konkret und zugleich hintergründig: unverputzte Betonsteine, blankes dunkles Eisen, gewachsten Stahl, Eternit, Birkensperrholz.

Köberl nutzt die architektonischen Mittel knapp und konzentriert, präzise auf den Anlass abgestimmt. Er reduziert Material, Struktur und Konstruktion soweit, dass all das in den Hintergrund tritt, anstelle von Banalität aber eine stimmige Atmosphäre Platz greift. Er beherscht die selten gewordene Kunst, „beiläufige“ Räume zu schaffen, die dennoch unverwechselbar sind, die spontan angenommen werden und eine ebenso unterschwellige wie nachhaltige Identifikationskraft besitzen. […]

* lichtblau . wagner

lichtblau . wagner

diehlgasse 50 / 17 /18
A-1050 wien
tel +43 (1) 545 18 54
fax +43 (1) 545 18 54 – 4
l.w.arch@aon.at
www.lichtblauwagner.com

Susanna Wagner

Architekturstudium TU-Wien, Diplom 1993.

Andreas Lichtblau

Architekturstudium tu-Wien/TU-Graz, Diplom 1989, 1990-94 Assistent TU-Graz Institut für Gebäudelehre und Wohnbau, 1991 Lehrauftrag an der TU-Graz.

gemeinsames Büro seit 1987.

Bauten, Projekte (Auswahl):

1994 Bundesamtsgebäude Bregenz, (Wettbewerb), Baubeginn 2000
1996–1998 büro . möbel gleisdorf Niedrigenergie Bürogebäude
1992 – 1997 solar . dach Wien, urbane Solartechnologie
1992 Entwicklung stahl . regal . system
1997 steh . lampe
1997 Begehbare Skulptur stahl . stiege
1998 Vinothek Vignobles du Sud Ouest
seit 1999 IMC Krems, Fachhochschule beim Piaristenkollegium Krems
1997 – 2002 Niedrigenergie Einfamilienhaus hang . haus Hintersdorf
1999 Pfarrzentrum Podersdorf.

komfort ist unsichtbar, pulsierender raum

ein gespräch mit andreas lichtblau und susanna wagner kreist fast ausschliesslich um die technischen leistungen von architektur. ihre bauten zählen in österreich zu den avanciertesten beispielen, die beweisen, dass moderne haustechnik und moderne bauform eine perfekte synergie eingehen, dass also umweltbewusstes, energiesparendes planen nicht nur mit latzhosen- und wintergartenästhetik synonym sein muss.

von beginn ihrer gemeinsamen arbeit an thematisieren sie primär die unsichtbaren konditionen von umbauten raum, verstehen sie das entwerfen als entwicklung von konstruktionen, die mit minimalem energieaufwand ihr binnenklima beherrschen, und erweitern sie dies mit forschungen über bausysteme, die flexibel nutzbar sind und – gerade im wohnbau – die anachronistischen normen hinter sich lassen.

die bauten und projekte von lichtblau . wagner sind klar und perfekt geformt, leicht und offen, verzichten auf formale überdefinition; avancierte haustechnik und flexible nutzungspotentiale prägen ihre architektur, ohne sich ihrer ästhetisch zu bemächtigen. nachhaltiger komfort, undramatisch angeboten, ist ihnen wichtiger als visuelle kraftakte. […]

* Marte.Marte

Marte.Marte

Totengasse 18
A-6833 Weiler
Tel +43 (5523) 52 587
Fax +43 (5523) 52 587-4
marte.marte@marte-marte.com
www.marte-marte.com

Bernhard Marte

geboren 1966 in Weiler/Vorarlberg. 1985–93 Architekturstudium an der TU Innsbruck. Seit 1993 gemeinsames Büro mit Stefan Marte.

Stefan Marte

geboren 1967 in Weiler/Vorarlberg. 1987–95 Architekturstudium an der TU Innsbruck.

Bauten, Projekte (Auswahl):

1992 – 1994 Totenkapelle Weiler
1996 – 1997 Umgestaltung Friedhof Weiler
1996 – 1997 Wohnhaus Familie Dr. Frick, Röthis
1997 Ferienappartement Dr. Matt, Lech
1997 – 1998 Volksschule mit Turnhalle Weiler
1992 – 1999 Wohnhaus in Dafins
1998 – 1999 Frödischbrücke Sulz-Zwischenwasser/Vorarlberg

Am Anfang war die Wand; Schirmen, Schachteln, Öffnen

Marte.Marte arbeiten im Gegensatz zum gerüsthaften Leicht-Bau ihrer Vorarlberger Kollegen mit monolithischen, gegossenen Betonscheiben. Und anders als die solitären Schachteln alter und neuer Häuser in der Region versuchen sie, auch den Um- und Aussenraum von Gebäuden architektonisch zu fassen, ihn bewohnbar zu machen, indem sie dosiert abgeschirmte, gestaffelte Übergänge vom Individuellen zum Allgemeinen komponieren.

Sie ersetzten damit nicht bloss die Holzkiste durch eine Betonkiste, vielmehr wird der klassische, blockhafte Kubus aufgebrochen in winkelförmige Schalen und raumgreifende Schachtelfragmente.

Das Thema „Wand/aufgebrochene Schachtel“ zieht sich vom Kirchplatz Weiler über das Haus in Dafins zu einem neueren Haus in Sulz (mit Granitwänden), wo im umfriedeten Hof das Haus allein durch das freie Spiel von horizontalen und vertikalen Scheiben entsteht, – bis zur Friedhofserweiterung in Batschuns (Stampflehm) und dem Probelokal im selben Ort, einem Würfel mit markant ausgestülpten Licht- und Blicktrichtern. […]

* Pichler & Traupmann

Pichler & Traupmann

Kundmanngasse 39
A-1030 Wien
Tel +43 (1) 713 32 03 – 20
Fax +43 (1) 713 32 03 – 13
pichler_traupmann@vienna.at
www.pxt.at

Christoph Pichler

geboren 1964 in Wien. 1983–89 Studium an der Universität für angewandte Kunst in Wien (Prof. Holzbauer). 1990–92 Architekturstudium an der Graduate School of Design, Harvard University, USA. 1992–96 Assistent am Institut für Hochbau (Prof. Richter) an der TU Wien. Seit 1996 Lehrauftrag an der TU Wien.

Johann Traupmann

geboren 1958 in Güssing, Burgenland. 1977–83 Studium der Fachtheologie an der Kath.-Theol. Fakultät der Uni Wien. 1981–87 Studium an der Universität für angewandte Kunst (Prof. Holzbauer). 1992–98 Lehrauftrag ebendort. 1993 Lehrauftrag an der Kath.-Theol. HS Linz für Kunst und Kirchenbau. Seit 1998 Assistent an der Universität für angewandte Kunst in Wien (Prof. Hecker).

Bauten, Projekte (Auswahl):

1994 – 1996 Haus Berger, Burgenland
1995 – 1997 Haus Drexler, Burgenland (Preis der Österr. Zementindustrie)
1997 – 1998 Glaserei Ebner (Bauherrenpreis)
1998 – 1999 Haus Roubin, Wien und Haus Melchart, Burgenland

Falten und Fließen; Sockel und Hülle

Pichler & Traupmann nehmen Themen der klassischen Moderne auf und entwickeln damit ein neues, komplexeres Muster. Nicht nur der Raum sollte ihrer Ansicht nach von innen nach außen fließen können und umgekehrt, auch die Raumhülle selbst sollte aus ihrer Autonomie erwachen und das Ineinander von innen und aussen in einer analog fließenden Geste umsetzen.
Das Falten von Flächen zu Räumen ist seit einigen Jahren ein heisses Thema der Avantgarde, zumeist gekoppelt mit der Überschreitung der euklidschen Geometrie zu polymorphen und amorphen Hüllgebilden, geknautschte „Kartoffel“ und Moebiusbänder sind sozusagen hochaktuell. Pichler & Traupmann gehen nicht soweit.

 

Wohl egalisieren ihre Faltungen die alten Gegensätze von Wand und Decke, von Wand und Tür/Fenster. Die Werte von horizontal/vertikal, unten/oben bleiben für sie aber elementar. Und deshalb, so ihr starkes Argument, bringt gerade das Festhalten an rektangulären Formen in dialektischer Weise die Verflüssigung ihrer Gegensätze klarer zum Ausdruck, als alles andere. […]

 

* Riepl Riepl

Riepl Riepl

Hofgasse 9
A-4020 Linz
Tel +43 (732) 78 23 00
Fax +43 (732) 78 23 00 – 19
arch@rieplriepl.com
www.rieplriepl.com

Peter Riepl

geboren 1952 in OÖ. Architekturstudium an der TU Innsbruck. Seit 1985 gemeinsames Büro mit Gabriele Riepl in Linz. 1988–94 Arbeitsgemeinschaft mit Thomas Moser. 2000 Gastprofessur an der GhK Kassel.

Gabriele Riepl

geboren 1954 in Tirol. 1973–79 Architekturstudium an der TU Wien und Universität Innsbruck. 1989 Kulturpreis des Landes Oberösterreich. 1990 und 1998 Bauherrenpreis der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs.

Bauten, Projekte (Auswahl):

1986 -1989 Umbau Schloss Hagenberg, OÖ
1995 – 1998 O.K Centrum für Gegenwartskunst in Linz
1996 – 1997 Engel Fabrik, Steyr
1995 – 1998 Managementakademie Bergschlössl Linz
1994 – 1998 Gymnasium Wels-Wallererstraße und Linz-Ramsauerstraße
1997 – 1999 Kulturzentrum Bruckmühle, Pregarten, OÖ
1999 Geschäftshaus Linz

Aktivieren des Latenten

Radikalität zeigt sich in der Architektur von Riepl Riepl nicht als extreme Gegensätzlichkeit, sondern im ursprünglichen Sinn als ein Blanklegen von verborgenen Wurzeln (radix), als überraschendes (Wieder-)Öffnen von latenten Qualitäten im Vorgefundenen. Sei es beim Überformen von Altbauten oder beim Planen „auf der grünen Wiese“, ihre Eingriffe bewirken jeweils eine Umwälzung vermeintlich gesicherter Rezeption, was eben nicht durch Mimesis sondern nur mit den analytischen, technischen und ästhetischen Mittel der Gegenwart erreicht werden kann.

Riepl Riepl überlagern dieses Neuinszenieren der Partitur eines Ortes mit Ambivalenzen, sie vermeiden lineare Kausalketten und platten Materialismus. Peter Riepl spricht von optischen und funktionellen „Wackeleffekten“ als einer Strategie, um den klassischen Ansatz des Purismus hinter sich lassen. […]

* Splitterwerk

Splitterwerk

Vinzenzgasse 8
A-8020 Graz
Tel +43 (316) 58 10 33
Fax +43 (316) 58 10 33
splitterwerk@splitterwerk.at
www.splitterwerk.at

wurde als Werkstätte für Forschung, Lehre und Realisierung in Architektur, Bildender Kunst, Neue Medien und Städtebau 1988 in Graz gegründet. Seit 1992 widmet sich die Gruppe der Lehre an den Architekturfakultäten der TUGraz und der TUWien und am Studiengang für Industrial Design an der FH in Graz. Leitung von Workshops, Vorlesungen und Gastkritiken an in- und ausländischen Universitäten wie z.B. Innsbruck und Istanbul. 1997 Gastprofessur an der Universität in Sarajevo. 1998 Gründung und Leitung des Instituts für Architektur, Formgebung und Verfahrenstechnologie der Joanneum Research Forschungs-GmbH des Landes Steiermark. Beiträge zum „Steirischen Herbst“ 1988 und 1997, zum „Europäischen Kulturmonat“ 1993, zur „Ars Electronica“ 1999 und den Steirischen Landesausstellungen 1998 und 2000. Einzel- und Sammelausstellungen unter anderem in Barcelona, Berlin, Den Haag, Frankfurt, Graz, Kentucky, Linz, Ljubljana, Madrid, Milano, Venezia, Rotterdam und Wien. Zahlreiche Wettbewerbserfolge sowie Publikationen und Vorträge im In- und Ausland. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen.

Strukturen ändern, nicht bloss das Design

Ideen der 60er Jahre weitertreibend arbeitet Splitterwerk konsequent und umfassend an der Erweiterung der tradierten Architekturpraxis. Architektur beginnt lange vor Gebautem und endet nicht damit: Nicht jedes „Bauproblem“ braucht eine bauliche Antwort; die kluge, neue Vernetzung vorhandener Strukturen, die Umpolung gesellschaftlicher oder technologischer Handlungsmuster sind oft wichtiger zu lösen als bauliche Scheinprobleme.
In wechselnden Konstellationen arbeiten hier Architekten, Fotografen, Werbeleute, Künstler, Ingenieure, Bühnenbildner und Programmierer am Crossover ihrer Disziplinen. Die heute zentrale Thematik: jenseits von modischen Applikationen und computergenerierter Virtuosität eine Bauauffassung zu finden, die der Veränderung von Öffentlichkeit und Raum durch die virtuellen Realitäten im wirklichen Alltag entspricht. […]

On Tour

Auslandsstationen:

Danish Center for Architecture Gammel Dok

Kopenhagen
18. Januar 2001 – 18. März 2001
Werkvortrag:
* Peter Ebner

Deutsches Architektur Museum DAM

Frankfurt
18. Mai 2001 – 05. August 2001
Werkvorträge:
* Geiswinkler & Geiswinkler
* Marte.Marte
* Splitterwerk

FONÓ Budai Zenehàz

Budapest
14. September 2001 – 14. Oktober 2001
Werkvorträge:
* Pichler & Traupmann
* Johannes Kaufmann

Österreichisches Kulturforum

Rom
16. Januar 2003 – 06. Februar 2003
Im Rahmen von MittelArchitetture
* Peter Ebner
* Rainer Köberl
* Riepl Riepl