Vorträge & Diskussion

Aufstand der Provinz. Fall­beispiel Ober­österreich

Vor den Vorhang! #4

Mi 18.10.2023, 18:00-20:00
architektonische Zeichnung mit den Farben blau und braun und einem Schriftzug mit fetten Lettern

Hans Steineder, Volks- und Hauptschule der Schulschwestern, Maria-Theresien-Straße 5, Attnang-Puchheim, Oberösterreich, 1934–1935, Farbschema Terrazzoestrich, Obergeschoss, Tusche und Farbstift auf Transparentpapier.
© Architekturzentrum Wien, Sammlung

Die Grazer Schule, die Vorarlberger Baukünstler und in jüngster Zeit die Burgenländischen Brutalisten haben als eigenständige Bewegungen in den österreichischen Kanon Eingang gefunden. Wo bleibt Oberösterreich in der überregionalen Wahrnehmung?

Die „Wiener Moderne“ ist ein fester Begriff in der Architekturgeschichte. Wesentliche Bauten ihrer Vertreter aus der Zwischenkriegszeit stehen in Oberösterreich wie das Haus Gamerith von Ernst Plischke, die Tabakfabrik von Peter Behrens/Alexander Popp, das Haus Rosenauer von Lois Welzenbacher. Warum spricht man nicht von einer oberösterreichischen Moderne?

Dem Otto-Wagner-Schüler Mauriz Balzarek (1872–1945) gelingt es, unzählige Jugendstilbauten auf höchstem Niveau zu realisieren. Der Linzer Stadtbaudirektor Curt Kühne (1883–1963) initiiert mit seinem Mitarbeiter Julius Schulte (1881–1928) ein kommunales Bauprogramm, welches zeitgleich zum Roten Wien entsteht. Und warum sind Architekten wie Hans Steineder (1904– 1976), Heinz Karbus (1927– 2015), Karl Odorizzi (1931–) oder Roland Ertl (1934–2015), die sich alle in der Sammlung des Az W befinden, noch immer Geheimtipps?

Gäste: Andrea Bina, Leitung, Nordico Stadtmuseum Linz; Tobias Hagleitner, Kurator; Paul Mahringer, Leitung Denkmalforschung, Bundesdenkmalamt; Veronika Müller, Architektin und Architekturhistorikerin

Moderation: Monika Platzer, Leitung Sammlung Az W, Kuratorin