Präsentation

Alles Gute

Ein Umgang

Do 20.12.2001, 16:30-00:00

Alles Gute

Elf Kulturinstitutionen laden am Donnerstag, den 20. Dezember 2001 mit Kurzprogrammen aus Musik, Tanz, Literatur, Theater und vielem mehr zu einer kulturellen Adventswanderung durch den 7. Bezirk ein.

Adventswandern mit Zoom Kindermuseum, Tanzquartier Wien, Public Netbase, Architekturzentrum Wien, Depot, mica – music information center austria, Tanzatelier Wien, Literaturhaus, Klangforum Wien, Sieben*stern, kosmos.frauenraum

Eine Route mit elf kulturellen Kurzprogrammen als Felsen in der Punschbrandung:

18:00 Uhr:
Der Beitrag des Architekturzentrum Wien

Eine Weihnachtsgeschichte
von Dietmar M. Steiner

„Vom tieferen Verständnis der Dinge“, lautete die Überschrift eines Artikels, den Dietmar M. Steiner, der Direktor des Architekturzentrum Wien, am 24. Dezember 1982 in der „Presse“ veröffentlichte.

Angesichts sentimentaler Weihnachtsseeligkeit und hektischer Betriebsamkeit auf der Jagd nach den letzten Geschenken schrieb er von einem einfachen Haus des Künstlers Kurt Kappa-Kocherscheidt im Burgenland, von Bescheidenheit in der Architektur, schlichtem Bauen, Beständigkeit und Sicherheit. Im Rahmen der Ausstellung „Sturm der Ruhe. What is Architecture? liest Dietmar M. Steiner diese architektonische Weihnachtsgeschichte.

Ausführliches Proramm und Zeiten

Weihnachtsmann im virtuellen Raum

Zum Weihnachtsmann werden möglicherweise auch Engel und andere illustre Advent-Gestalten dazustossen – der Verkleidungsfantasie sind keine Grenzen gesetzt. Alle teilnehmenden „Figuren“ werden ganzkörpergescannt und finden sich dann in einem virtuellen 3d Raum wieder. In diesem nicht mehr irdischen Raum können himmlische Bewegungen und Begegnungen stattfinden …
für Erwachsene & Kinder jeglichen Alters geeignet

17:00 Uhr
Tanzquartier Wien
„(schon wieder) Heilig Abend üben“ – eine Performance aus gegebenem Anlass

Flach machen, Stegreif reimen, Danke sagen, still gebären, beschwören, trauen, Futter neiden, Bäuche füllen, öffentlich atmen, Luft anhalten, singen & verschwinden. Kein Idyll und keine Katastrophe: Fest üben.

Tanzverein Erdberg, Idee: Andrea Bold, Performance: Andrea Bold, Miguel Angel Gaspar, Peter Panayi, Dank an: Amadeus Kronheim, Dieter Rehberg

17:30 Uhr
Public Netbase
Neueröffnung Basecamp mit Text FM

Die Medien-Installation Basecamp vor dem Museumsquartier mit Text FM.
Auch mit der Neueröffnung des Basecamp erinnert Public Netbase an den noch immer ausstehenden Voraussetzungen für einen Wiedereinzug ins MQ 2002. Public Netbase trägt mit der Installation vor dem MQ zur Bereicherung des Areals bei und rückt gleichzeitig Perspektiven einer emanzipatorischen Kulturarbeit an der Schnittstelle zu Neuen Medien ins Blickfeld der Öffentlichkeit.

18:00 Uhr
Architekturzentrum Wien
„Eine Weihnachtsgeschichte“ von Dietmar M. Steiner

„Vom tieferen Verständnis der Dinge“, lautete die Überschrift eines Artikels, den Dietmar M. Steiner, der Direktor des Architekturzentrum Wien, am 24. Dezember 1982 in der „Presse“ veröffentlichte. Angesichts sentimentaler Weihnachtsseeligkeit und hektischer Betriebsamkeit auf der Jagd nach den letzten Geschenken schrieb er von einem einfachen Haus des Künstlers Kurt Kappa-Kocherscheidt im Burgenland, von Bescheidenheit in der Architektur, schlichtem Bauen, Beständigkeit und Sicherheit. Im Rahmen der Ausstellung „Sturm der Ruhe. What is Architecture?“ liest Dietmar M. Steiner diese architektonische Weihnachtsgeschichte.

18:40 Uhr
Depot
„Alle Welt soll es erfahren“
Sakropop mit monochrom

Das Genre des Sakropop ist nicht mit der religiös motivierten Popmusik etwa eines Xavier Naidoo gleichzusetzen. Im Mittelpunkt steht weniger das persönliche religiöse Bekenntnis der InterpretInnen, vielmehr verbirgt sich hinter „Sakropop“ das Gemeinschaft stiftende Lied zur Verbreitung kirchlicher Lehren. Der von monochrom editierte Sakropop-Cassetten-Sampler verspricht vier Tage vor dem Heiligen Abend ein „Gefühlskauderwelsch aus Scham, Amüsiertheit, Entsetzen, empathischen Verbrennungen ersten Grades, Paradigmenentzugserscheinungen und verschiedenen Aggregatzuständen von Aggressivität. Danach mögen sich die akustisch-belastbaren HörerInnen zurücklehnen und sich die Frage stellen: Was war denn daaas? Allen anderen bleibt die Flucht in die heile Welt des Buena Vista Social Clubs.“ (monochrom)

19:10 Uhr
mica – music information center austria
„Glitzersound und Bläserlametta“

Feurige Bläserkaskaden und rollende Rhythmen von 23 Musikern des Takon-Orchesters begleiten das Publikum ins mica. Wie Strassenartisten jongliert das Ensemble auf Zuruf mit eingehenden Melodien. Mit Witz und Spontaneität verwandeln sie liebliche Weihnachtsmelodien in glitzernde Klangkristalle, die leuchtend das Publikum bei seiner Wanderung begleiten. Einige werden wohl auch laut und schrill zerplatzen.

19:50 Uhr
Tanz Atelier Wien
„RASTER – Zur Weihnachtszeit“

Die Projektreihe RASTER hat modulhaften Charakter – kann sich somit in zeitlicher, räumlicher und örtlicher Dimension beliebig ausdehnen oder konzentrieren. Grundlagen des Tanz Atelier Wien – wie das sensible Eingehen auf örtliche Spezifika – werden weitergeführt und zum anderen in einer verdichteten Gangart hinterfragt: „Hält die Zeit-Raum-Philosophie stand?“ Die Methode der Real-time-composition (anstelle der Improvisation) greift Erfahrungen des Vorangegangenen auf, schiebt sie in die nächste Instanz.
Die Konzeption des Rasters geht über ein lineares Gerüst hinaus: Amorphes, Gekrümmtes, Verzerrendes, Partikel innerhalb des Netzwerkes sind Bestandteil.
Choreographie wird in diesem Zusammenhang als Kunst des räumlichen Ausdrucks von Zeit verstanden. Zeiteinheit wird dementsprechend Organisation verliehen.
Das Tanz Atelier Wien bietet den ZuschauerInnen einen Einblick in laufendes Geschehen. Der Raum hat einen Ein- und Ausgang. Die Beschauer nehmen die Beschauten im „Durchgehen“ wahr. Die Kommunikation steht im Zusammenhang der jeweiligen Vor- und Nachgeschichte.

21:40 Uhr
Literaturhaus
„Besinnungs-Los“
eine Erlesung

mit Katrin Ackerl, Proschat Madani, Werner Landsgesell, Erik Jan Rippmann und vielen anderen Literaten aus dem Dies- und Jenseits.

21:20 Uhr
Klangforum Wien
„Weihnachtsmusik? – Entsatztruppe!“

Kaufhausmusikgeschädigt? Nervöse Jingle-bells-Attacken? Belagerungsopfer des ubiquitären Musikberieselungsterrors?
Entsatz naht! Das Klangforum Wien reinigt auch hartnäckig verklebte Gehörgänge mit hochprozentig Zeitgenössischem.

22:00 Uhr
Sieben*stern
„Der Tag danach“

Am Eingang weihnachtliche Dekoration, schön, kitschig, perfekt: doch bald ist alles nur noch Müll – noch schlimmer: Der Weihnachtsmann bringt Bomben. Liegen wirklich Leichen auf der Bühne?
In dieser Umgebung eine Weihnachtslesung mit: Weihrauch & Kerzen
Traude Korosa liest aus eigenen Texten: Tragik-erotische Geschichten über Frauen aus der Bibel und von einem zärtlich-sinnlichen Techtelmechtel mit der Zeit: „Mitleidig rührt sie mich an, wie noch niemals zuvor sie mich angerührt. Und liebend umhüllt sie, salbt mit erlesenen Ölen, begehrt mit verhangenem Blick. Fordern entfacht sie, zieht sich zurück – im Spiel – und lockt und verwirrt. Nicht mehr bin ich – nur mehr ein zitterndes Bündel in den Fängen der Zeit.“

22:30 Uhr
kosmos.frauenraum
„kosmischer ausklang – stop“

kosmos.frauenraum präsentiert einen Ausschnitt aus:

DIE VAGINA- MONOLOGE von Eve Ensler, eine Produktion der Theatergruppe Herzblut
„Die Darstellung von Birgit C. Krammer unter der Regie von Katrin Aissen ist überzeugend emotional-intensiv. Die Leichtigkeit und Intensität der Vorstellung beeindruckte das Publikum.“ (
die Standard.at)
Eve Ensler hat mit ihrem u. a. in New York, Los Angeles und London aufgeführten Theaterstück ein Plädoyer für einen schamfreien und lustvollen Umgang mit unserem „zweiten Herz“, unserem „kostbaren, grossartigen und lebensspendenden Teil“ zwischen unseren Beinen geschaffen.