Highlight

Günther Domenigs Wettbewerbsbeitrag für die Bibliothèque National in Paris, 1989

Objekt aus der Sammlung

Architekturmodell

Günther Domenig, Wettbewerbsbeitrag für die Bibliothèque National de France, 1989, Modell, Draht, Karton und Transparentpapier auf Pressspanplatte
© Architekturzentrum Wien, Sammlung

Einer der wichtigsten Architekturwettbewerbe für Paris ist in unserer Sammlung in Form eines großartigen Modells von Günther Domenig dokumentiert.

Am 14. Juli 1988 kündigte der damalige französische Staatspräsident François Mitterrand (1916–1996) die „Errichtung und Einrichtung der größten und modernsten Bibliothek der Welt“ an. Dieses Projekt war das letzte von insgesamt acht, das im Rahmen von Mitterands groß angelegtem Bauprogramm „Grands Travaux“ realisiert wurde. Das äußerst kostspielige Programm war 1982 begonnen worden und veränderte die Skyline von Paris nachhaltig – blieb aber aufgrund der exorbitanten Kosten nicht unwidersprochen. Es entstanden in dieser Zeit die Pyramide des Louvre, das Musée d’Orsay, der Parc de la Villette, das Arabische Institut, die Opéra de la Bastille, die Grande Arche in La Defense, das Finanzministerium und eben die Nationalbibliothek.

Architekturmodell
Günther Domenig, Wettbewerbsbeitrag für die Bibliothèque National de France, 1989, Detailaufnahme des Modells, Draht, Karton und Transparentpapier auf Pressspanplatte
© Architekturzentrum Wien, Sammlung
Foto und Dias von Entwurfsskizzen
Günther Domenig, Wettbewerbsbeitrag für die Bibliothèque National de France, 1989, Klarsichthülle aus dem im Büro Domenig angelegten Ordner mit Foto- und Dia-Sammlung von Entwurfsskizzen
© Architekturzentrum Wien, Sammlung

Architekturpoesie

Günther Domenig kam mit seinem Entwurf nicht in die engere Auswahl, sein Projekt eines Turmes ist dennoch faszinierend. Domenig beschreibt das fragile Architekturgebilde in poetischer Weise: „(…) der Turm, der sich auflöst – er ist Bedeutungsträger und Verstärkermal – er ist das Hirn – er ist der Geist – er ist der Kopf – er ist das Zeichen und Symbol (…). Die auskragenden Arme enden in Fühlern, das Gebilde hat einen Kern und einen Kopf, im Kopf der besondere Treffpunkt.“