
Sammlungsbenutzer*innen
© Architekturzentrum Wien
2023–: Sonderprojekt „Kulturerbe digital“
Das Az W-Projekt „Österreichisches architektonisches kulturelles Erbe online erleben“ erhielt 2023–2024 Mittel aus der Ausschreibung „Kulturerbe digital“ des BMKÖS. Ziel des Förderprogramms war es, das kulturelle Erbe Österreichs mit Hilfe digitaler Technologie noch besser nutzbar und einer breiten nationalen wie internationalen Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Gefördert wurde die digitale Sicherung von Sammlungsobjekten, deren digitale Erfassung, Katalogisierung, Veröffentlichung, Präsentation und Vermittlung sowie der Aufbau von Online-Sammlungen.
Mit dem Projekt „Az W Sammlung online meets Architektinnenlexikon“ verknüpfen wir erstmals Objektdigitalisate mit unserem virtuellen Sammlungsbestand, dem Architektinnenlexikon, womit es umfangreich bebildert wird. Dazu führen wir über 30.000 Architekturfotografien aus unseren Fotobeständen – von Friedrich Achleitner, Margherita Spiluttini und Karin Mack – mit Metadaten zu rund 20.000 Bauten und mehreren tausend biografischen Datensätzen zu österreichischen Architekt*innen zusammen.
Über die neu aufgebaute österreichische Kulturerbe-Plattform „Kulturpool Austria“ werden wir dem europaweiten Kulturdaten-Aggregator Europeana ein Paket von knapp 20.000 Fotografien mit umfangreichen, normierten, offenen Metadaten liefern können – und das erstmals als open content unter einer Public Domain Lizenz.
In diesem Rahmen erweitern wir unsere neu aufgesetzte Sammlungsdatenbank-Lösung strukturell, funktional und inhaltlich. Wir füllen Lücken in der Inventarisierung, ergänzen Bestände um wichtige Verknüpfungen und scannen insgesamt über 10.000 Original- Fotonegative neu. Das Archiv von Friedrich Achleitners Karteikarten und Fotografien wird schon Ende des Jahres vollständig bebildert und komplett digital durchsuchbar sein. Tausende bisher unveröffentlichte Architekturfotografien werden erstmals erfasst – darunter der gesamte Bestand der Fotografin Karin Mack. Das Architekt*innenlexikon wird weiblich mit der Integration von Einträgen zu 200 Architekturpionierinnen.
Mit den Erneuerungen unserer Web-Infrastruktur, die wir zugleich umsetzen, legen wir den Grundstein für die Sammlung online des Az W – eine Online-Sammlungsdatenbank, die keine bloße Objektakkumulation darstellt, sondern anhand der Vernetzung multiperspektivische Fragen, neue Recherche-Möglichkeiten und neue kommunikative Handlungsfelder für unsere Nutzer*innen eröffnet.
Seit 2022: Forschungsprojekt Ella Briggs
Jüngste öffentliche Diskussionen über die Rolle von Architektinnen bei der Gestaltung des Roten Wien sowie über den Einfluss emigrierter österreichischer Architektinnen in Großbritannien haben die wissenschaftliche Aufmerksamkeit auf Ella Briggs (1880–1977) gelenkt, eine Modernistin, die in Österreich, den Vereinigten Staaten, Deutschland und Großbritannien arbeitete.
Ein Kick-off Workshop brachte 2022 führende Wissenschaftler*innen aus den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Österreich zusammen, um ihre Forschungen über Briggs in einem gemeinsamen Forum vorzustellen. Die aktuellen Forschungsergebnisse fließen in eine Publikation ein, die 2025 bei Princeton University Press erscheinen wird. Parallel dazu wurde im Az W ein Nachlassbestand zu Ella Briggs erstellt, der – für Frauenbiografien typisch – disparat verstreute Schaffensspuren wieder zusammenführt.
Konzept und Organisation: Monika Platzer (Az W), Elana Shapira, Despina Stratigakos
Seit 2021: Architekturpionierinnen in Wien
Wenig ist bisher über die Anfänge der Frauen im Arbeitsbereich der Architektur in Österreich bekannt. Einzelne Namen kennt man in Fachkreisen, dazu gehören Margarete Schütte-Lihotzky, Ella Briggs-Baumfeld, Friedl Dicker oder Liane Zimbler. Diese Frauen haben wesentliche zur Wiener Wohnkultur und zur Entwicklung des Wohnbaus beigetragen. Bisher gibt es keine gezielte systematische Aufarbeitung von Frauen in der Architektur in Österreich. Mit diesem Projekt sollen erstmals einzelne Arbeiten, die zu den Ausbildungsstätten oder Persönlichkeiten vorliegen, gesammelt und ein Quellstudium systematisch durchgeführt werden. Geplant ist die Erfassung von Daten zu Architektinnen, die Anfang des 20. Jahrhunderts bis zur Zäsur des Zweiten Weltkriegs in Wien studierten oder lebten sowie die weitere Untersuchung ihrer Werke und Entwicklung ihrer Lebensgeschichten.
In einer Kooperation mit dem Az W soll das bestehende Architekt*innenlexikon um die fehlenden Frauen ergänzt werden.
Projektpartner*innen:
Forschungsteam Margarethe Schütte Lihotzky Zentrum, Christine Zwingl (Leitung),
Christine Oertel, Sabina Riss, Carmen Trifina und Monika Platzer (Az W)
Seit 2016: Aufarbeitung des Bestandes Hans Hollein (1934–2014)

Die Republik Österreich erwarb 2016 mit dem Archiv Hans Hollein den wichtigsten und umfangreichsten Bestand der österreichischen Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Dieser wurde durch das MAK – Museum für angewandte Kunst – übernommen und in Form einer Dauerleihgabe dem Architekturzentrum Wien übergeben. Die Übernahme begründet eine in Österreich einzigartige Sammlungs-Kooperation, das „Archiv Hans Hollein, Architekturzentrum Wien und MAK, Wien“. Zurzeit wird der 300 Paletten umfassende Bestand nach wissenschaftlichen Kriterien geordnet und erfasst.
Projektteam:
Mechthild Ebert, Katharina Hövelmann, Barbara Kapsammer, Caudia Lingenhöl, Monika
Platzer, Katrin Stingl