Das Architekturzentrum Wien erinnert an Dietmar Steiner

31.12.1951–15.05.2020

Mann in grauem Anzug vor Eingang Architekturzentrum Wien

Dietmar Steiner
© Kurier, Franz Gruber

Am letzten Tag dieses ereignisreichen Jahres möchten wir unseres langjährigen Direktors, Dietmar Steiner, gedenken, der heute seinen 70. Geburtstag gefeiert hätte. Leider können wir diesen Jubeltag nicht mehr mit ihm begehen.

Dietmar Steiner war über viele Jahrzehnte ein großer Mentor der Architektur, für die er auch in seiner Funktion als Direktor des Az W brannte. Er hat als seismographischer Beobachter, scharfzüngiger Kritiker und kompromissloser Förderer der Architektur die österreichische und internationale Architekturwelt über Jahrzehnte geprägt. Als Autor für Architekturmagazine und Tageszeitungen, als Vortragender, Juror und Kurator hatte er bereits ein internationales Netzwerk etabliert, bevor er 1993 Gründungsdirektor des Architekturzentrum Wien wurde. Diese von Stadt Wien und Bund initiierte Institution hat er 23 Jahre lang bis 2016 geleitet und zu einem der weltweit angesehensten Architekturmuseen gemacht.

Dietmar Steiner belebte die österreichische Architekturlandschaft mit internationalen Themen, die er oftmals als erster ins Blickfeld der Rezeption rückte. Gleichzeitig war er enthusiastischer Botschafter der österreichischen Architektur weltweit. Mit seinem kulturpolitischen Engagement brachte er sich leidenschaftlich und kontroversiell in die Wiener Stadtentwicklung ein. Er etablierte das Az W als international hoch angesehene Anlauf- und Schnittstelle für die architektonische Fachwelt, womit er den Grundstein für die größte Sammlung von Vor- und Nachlässen österreichischer Architekt*innen des 20. und 21. Jahrhunderts legte. Die kontinuierlich weiter entwickelte Az W-Sammlung wird demnächst im Rahmen unserer neuen Schausammlung „Hot Questions. Cold Storage“ der Öffentlichkeit präsentiert.

„Architektur ist Lebensmittel“ – diese Überzeugung begleitete sein jahrzehntelanges Wirken für eine menschliche und ressourcenschonende Architektur.

Dietmar, du fehlst!