Ausstellung

Das Dach (in Mexiko) 96°13’W 16°33’N

Do 10.03.2005 – Mo 28.03.2005

Das Dach (in Mexiko) 96°13'W 16°33'N
© Dominik Brandis

Sieben Studierende des Studios a3, Prof. Wolf D. Prix, Institut für Architektur, Universität für Angewandte Kunst Wien, bauen ein Gemeinschaftszentrum in Oaxaca, Mexiko.

Im Zuge der Ausstellung “Just build it. Die Bauten des Rural Studio” hat das Architekturzentrum Wien die Wiener Architektur-Fakultäten eingeladen, sich am Thema der Ausstellung zu beteiligen und selbst initiativ zu werden. Mit dem Az W als Kommunikationsplattform und Schnittstelle für organisatorische Vernetzungen bildeten soziale Verantwortung, Nachhaltigkeit und Recycling und der Aspekt “StudentInnen bauen” die Kernpunkte bei der Umsetzung.

Diesen Zielsetzungen folgend haben sieben Studenten ein Gemeinschaftszentrum für das Instituto Tonantzin Tlalli in Ejutla, Provinz Oaxaca, Mexiko entworfen und realisiert. Neben der Erfüllung praktischer Funktionen war es die Aufgabe, mit dem Gebäude einen Impuls für neue Entwicklungen zu setzen und darüber hinaus neue Bautechnologien zu untersuchen.

In einem ersten Schritt entstanden in Wien während des Sommersemesters 2003 sieben individuelle Projekte. Folgenden Fragen standen im Vordergrund: Wie kann Architektur durch Rituale und Zeichen Gemeinschaft fördern? Welche Bedeutung haben und hatten archaische Bautypen wie Dach, Turm, Aufschüttung usw.? Gibt es neben Regionalismus und Öko-Klischees auch noch andere Sprachen für nachhaltige Architektur? Wie lässt sich High-Tech Import mit regionalem Low-Tech kombinieren?

Während des Sommers wurde aus den sieben Ansätzen ein gemeinsames Projekt generiert und weiter ausgearbeitet. Der Entwurf sollte bereits ausreichend präzise sein, um den Prozess des Bauens zu fokussieren, aber auch offen genug, um Spielraum für unvorhersehbare Entscheidungen zu bieten. In sechs Monaten (WS 03/04) führten schließlich sieben Studierende und eine Lehrbeauftragte den Bau für das Gemeinschaftsgebäude des Forschungszentrums für ökologische Landwirtschaft in der Provinz Oaxaca mit Hilfe lokaler Kräfte selbst aus.

Das Ergebnis ist ein gelungenes Experiment mit dem Baustoff Bambus, in einer Geometrie, die man bis dato nur aus digitalen Simulationen kennt. Eine Skulptur, die Schatten spendet und Regenwasser auf der Hügelkuppe sammelt und über eine Zisterne kontrolliert der Bewässerung der Pflanzungen des Instituto Tonanzin Tlalli dient.

Das beindruckende, direkt auf der Baustelle parallel zum Bauprozess entstandene Modell im Maßstab 1:10, Videoclips und Fotosequenzen geben Einblick in den spannenden Bauprozess vor Ort in Mexiko.

Begrüßung

Dietmar Steiner, Direktor Architekturzentrum Wien
Gerald Bast, Rektor Universität für Angewandte Kunst Wien

Erläuterungen zum Projekt

Wolf D. Prix, Institut für Architektur, Universität für Angewandte Kunst Wien

Vor-Ort Bericht

Bärbel Müller, Lehrbeauftragte Studio a3
Giulio Polita, Studierender Studio a3

Im Anschluss Buchpräsentation zum Projekt.